Schienentherapie
Oftmals kommt es durch Zähneknirschen zu Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur infolge Überbeanspruchung und damit verbundener Abnutzung von Gelenkoberflächen.
Durch geeignete Schienen welche zumeist nachts getragen werden, können zunächst die Beschwerden, nach umfassender Diagnostik und interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Ärzten und Physiotherapeuten auch deren Ursachen erfolgreich behandelt werden.
Schnarchen kann durch die so genannte Schlafapnoe (Atemstillstand während des Schlafes) zu vielen Beschwerden infolge des daraus resultierenden Sauerstoffmangels führen. Wenn während des Schlafes der Unterkiefer in eine ungünstige Stellung gleitet führt das Flattern des Gaumensegels zum Schnarchen. Durch geeignete Schienen kann der Kiefer in einer Position gehalten werden welche dies verhindert.
Schienen werden auch als Träger für Medikamente genutzt welche an Zähnen und Zahnfleisch ihre Wirkung entfalten sollen ohne dass der Speichel sie zu schnell wieder aus der Mundhöhle spült. (Fluoridpräparate zur Kariesprophylaxe und zur Behandlung von temperaturempfindlichen Zähnen, Antibiotika zur Behandlung bakteriell bedingter Entzündungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates)
Das Funktionsprinzip des NTI-TSS:
Das NTI-System besteht aus einer vorgefertigten Acryl-Matrize, welche mit Hilfe eines thermoplastischen Kunststoffs auf die oberen oder unteren Schneidezähne des Patienten angepasst wird.
Sie hat als wichtigstes Merkmal ein so genanntes „diskludierendes Element“, welches aufgrund seiner ausgeklügelten Form einen einzigen Kontaktpunkt mit den gegenüberliegenden Schneidezähnen herstellt. Auf diese Weise wird der Inhibitionsreflex ausgelöst und die Kiefermuskulatur mit der Zeit entspannt.
Dieser Reflex greift ein, wenn die nozizeptiven Rezeptoren einen exzessiven Druck auf die Schneidezähne wahrnehmen. Sie lösen dann eine Inhibition (Hemmung) der Kontraktion der Kieferhebemuskulatur aus.
Welche Erkrankungen erfordern eine Schienentherapie?
- Myofaszialer Schmerz im Bereich des Kiefergelenks, der mit einer Quote von 50% an depressiv verstimmten Patienten einhergeht
- Akute Kiefergelenksentzündung
- Arthritische/arthrotische/rheumatische Veränderungen des Kiefergelenks
- Nächtliches Knirschen und Pressen
- Tinnitus
- Bisserhöhungen
- Gnathologische Bissänderung
- Chronische Spannungskopfschmerzen
- Migräne
- Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD)
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